In Berlin hat heute die Konferenz „Berlin Energy Transition Dialogues 2023“ (BETD) begonnen. Zu diesem Anlass äußert sich Madeleine Wörner, Expertin für erneuerbare Energie und Energiepolitik bei Misereor:    

„Gemeinsam mit der bei den BETD anwesenden Misereor-Partnerorganisation Power Shift Africa fordern wir die Bundesregierung dazu auf, die Energiewende nicht nur national, sondern weltweit gerecht zu gestalten. Das bedeutet, dass alle Menschen ausreichenden Zugang zu einer günstigen und erneuerbaren Energieversorgung erhalten müssen. Deshalb dürfen die Interessen Deutschlands und anderer wohlhabender Staaten des globalen Nordens keinen Vorrang vor den Interessen insbesondere afrikanischer Länder haben. Millionen Menschen auf dem afrikanischen Kontinent haben aktuell nicht genügend Energie für ein nachhaltiges und würdevolles Leben zur Verfügung. Deshalb muss es Ziel jeglicher Energiepartnerschaften Deutschlands mit Ländern des globalen Südens sein, nicht nur die eigenen Bedürfnisse nach sauberer und nachhaltiger Energie zu befriedigen, sondern auch den Energiemangel vor Ort zu beseitigen. Die Pläne der Bundesregierung, im Senegal neue fossile Strukturen aufzubauen, um Deutschland von dort aus mit klimaschädlichem Erdgas zu versorgen, stellen keine gerechte und zukunftsweisende Lösung dar.

Wir stimmen mit der Misereor-Partnerorganisation „Don’t gas Africa“ darin überein, dass afrikanische Länder mit ihrem Ressourcenreichtum nicht vordringlich den Energiehunger von Geberländern und transnationalen Unternehmen stillen sollten. Stattdessen muss Afrikas ökologischer Transformationsprozess in afrikanischer Hand und unter afrikanischer Führung bleiben. Die Energiedialoge des Auswärtigen Amtes müssen dazu beitragen, die Förderung erneuerbarer Energien als gemeinsames Interesse aller Länder der Welt zu erkennen und auf diesem Feld in vertrauensvoller, transparenter und gerechter Weise zusammenzuarbeiten. Auf der nächsten Weltklimakonferenz Ende des Jahres in den Vereinigten Arabischen Emiraten sollte die Verwirklichung dieses Ziels breiten Raum bei den Verhandlungen einnehmen.“  

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