Was bewirken Projekte?

Unabhängige Evaluierungsteams besuchen die von Misereor geförderten Projekte und analysieren deren Ziele & Wirkungen. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen veröffentlichen wir jährlich im Jahresevaluierungsbericht. 

Jahresevaluierungsbericht 2022

Jahresevaluierungsbericht 2022
Jahresevaluierungsbericht 2022

Gesamtüberblick über die im Jahre 2022 für Misereor durchgeführten Evaluierungen.

  • Herausgeber:

Gesamtüberblick über die im Jahre 2022 für Misereor durchgeführten Evaluierungen.

  • Herausgeber: Misereor
  • Erscheinungsjahr: 2023
  • Seiten: 48

Fragen & Antworten

Warum evaluiert Misereor?

Misereor evaluiert die geförderten Projekte seit 1968 regelmäßig mit Hilfe externer Gutachterinnen und Gutachter. Hierdurch können wir und insbesondere unsere Partner die Qualität und Wirkungen der Arbeit immer wieder verbessern. Evaluierungen dienen vor allem dem Lernen, sie stoßen bei Misereor und seinen Partnern Weiterentwicklungen in der Projektkonzeption an. Daher ist es notwendig, die am Projekt Beteiligten aktiv mit einzubeziehen. Eine Evaluierung wertet nicht nur Projekte und die mit ihnen erreichten Veränderungen aus, sondern leistet selbst einen Beitrag zur Entwicklung.

Evaluierungen dienen des Weiteren der Erfolgskontrolle. Klare Kriterien zu Dauer und Volumen einer Förderung oder auch vorhabenspezifische Besonderheiten – beispielsweise ein Pilotvorhaben oder ein besonders schwieriges Umfeld  – verpflichten Misereor zur Evaluierung. Grundsätzlich müssen Projekte spätestens in der dritten Förderphase evaluiert werden.

Die Ergebnisse veröffentlicht Misereor als Teil seiner Rechenschaftslegung. Damit sorgen wir für Transparenz über den wirkungsvollen Einsatz der Mittel. Der gedruckte Jahresevaluierungsbericht bietet eine Gesamtschau der Ergebnisse, zusätzlich stellen wir Kurzberichte aller Einzelevaluierungen zur Verfügung.

Pro Jahr soll mindestens ein Zehntel jener Projekte evaluiert werden, die aus öffentlichen Mitteln oder aus Spenden mit über 100.000 Euro finanziert wurden. Diese sogenannten verpflichtenden Evaluierungen beauftragt teils Misereor, teils vergeben die Misereor-Partnerorganisationen die Aufträge an externe Fachleute. Damit stellt Misereor gleichzeitig sicher, dass seine Partner die Projektprüfung als ihre eigene Aufgabe wahrnehmen. Im Jahr 2017 hat Misereor in 36 Evaluierungen 119 Projekte evaluiert, die Partnerorganisationen selbst haben 57 Evaluierungen durchführen lassen.

Die externen Gutachterinnen und Gutachter wählt Misereor entsprechend ihrer fachlichen, methodischen und sprachlichen Fertigkeiten aus. Sie sind unabhängig von uns als Auftraggeber und von den Projekten. Die vielfältigen Erfahrungen dieser Fachleute – auch mit anderen Projekten und Organisationen – bereichern die Perspektive von Misereor und seinen Partnern.

Wenn Misereor selbst Evaluierungen beauftragt, wird in der Regel ein Team von Gutachterinnen und Gutachtern ausgewählt, welches sich aus einer europäischen und einer lokalen Fachkraft zusammensetzt. Misereor nimmt die europäische, der Projektpartner die lokale Fachkraft unter Vertrag. Die Partnerorganisationen beauftragen meist Expertinnen oder Experten aus dem eigenen Land. Beide Gutachter, idealerweise geschlechtergemischte Teams, sollen sich fachlich ergänzen. Alle Evaluierungen – ob international oder lokal beauftragt – folgen internationalen Standards: Sie orientieren sich an den klassischen Kriterien der Entwicklungszusammenarbeit, den OECD/DAC-Kriterien.

Misereor hat Gutachterinnen und Gutachter sowie Beratungsunternehmen in einer Datenbank erfasst. Diese enthält auch Personen mit Wohnsitz außerhalb Europas. Die Expertinnen und Experten sind nach Ausbildung, regionalen und sektoralen Erfahrungen, Sprach- und Methodenkenntnissen erfasst.

Die Planung der Evaluierungen werden auf dieser Website veröffentlicht, sodass sich Gutachterinnen und Gutachter direkt für bestimmte Projektprüfungen bewerben können.

Der zeitliche Umfang einer Evaluierung variiert je nach Projekt und zu bearbeitenden Fragestellungen. In der Regel dauern Vor- und Nachbereitungsphase acht bis zwölf Tage. Hinzu kommt ein circa 10- bis 20-tägiger Aufenthalt vor Ort. Dieser Zeitrahmen erlaubt es, die Zielgruppen der Projekte, also die Armen selbst, in die Arbeit einzubeziehen.

Die Misereor-Partnerorganisationen profitieren in besonderem Maße von den Evaluierungen. Dass die Projektverantwortlichen einbezogen sind, löst häufig direkt Verbesserungsprozesse aus. Um dies zu erleichtern, wird der Evaluierungsbericht stets in der entsprechenden Fremdsprache verfasst. Misereor ist es wichtig, die Umsetzung der Empfehlungen mit den Partnern diskutieren und einschätzen zu können, zum Beispiel bei Reisen und Projektgesprächen.

Regelmäßig führt Misereor auch Querschnittsevaluierungen und Metaevaluierungen durch, um eigene Lernprozesse zu fördern. Die daraus resultierenden übergreifenden Lernerfahrungen diskutiert Misereor auf Grundlage des Jahresevaluierungsberichts und setzt als sinnvoll identifizierte Anpassungen in der Förderpraxis um.

Um den Nutzen der Aktivitäten zu steigern, plant Misereor Einzel- und Querschnittsevaluierungen in aller Regel bewusst nicht als abschließende Projektprüfungen. Sie erfolgen vorrangig während der Projektlaufzeit. So können die gewonnenen Erkenntnisse zur Projektsteuerung genutzt werden, indem sie in die Planung der nachfolgenden Projektphasen einfließen.

Natürlich kosten Evaluierungen auch Geld. Die Kosten werden über Projektmittel abgedeckt und sind im Vorfeld eingeplant. Etwa ein Prozent der jährlichen Projektbewilligungssumme wird für Evaluierungen verwendet. Die wertvollen Lernerfahrungen, die Misereor und seine Partnerorganisationen mit den Evaluierungen gewinnen, helfen die Qualität und Wirksamkeit unserer Arbeit zu steigern. Dies kommt den Menschen zugute, denen unsere Arbeit dient. Daher sind auch diese Mittel sinnvoll eingesetzt.

Evaluierungen können auch negativ ausfallen. Misereor setzt Evaluierungen vor allem als Instrument zum Lernen ein. Daher erwartet Misereor, dass Reflexion und Umsetzung der Empfehlungen zu den notwendigen Verbesserungen des Projekts führen. Auf diese Weise sollen die angestrebten Wirkungen erreicht werden. Bei Bedarf unterstützt Misereor den Projektträger in diesem Prozess, zum Beispiel durch Beratung. Zu einem Abbruch der Zusammenarbeit kann es kommen, wenn sich notwendige Veränderungen nicht umsetzen lassen.

Beratung

Zu Verbesserungen beitragen

Partnerorganisationen stehen vor vielfältigen Herausforderungen. Beratungen helfen ihnen, sie zu bewältigen.

Beratungen bilden einen wichtigen Bestandteil der Zusammenarbeit mit den Partnern. Sie ergänzen die finanzielle Zusammenarbeit und können einen wichtigen Beitrag zur Wirksamkeit leisten.

Beratungen sollen den Partner*innen die Möglichkeit geben, sich auf veränderte Bedingungen und damit verbundene Herausforderungen einzulassen und eigene Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Dabei kann es um Konzepte und Strategien gehen, aber auch um Methoden, spezifische Fachfragen oder um Themen der Organisationsentwicklung. Je nach Inhalten und Zielen der Beratung sind verschiedene Formen denkbar. In der Regel sind Beratungen Teil einer längeren Begleitung der Projektverantwortlichen. 

Beratungen sind zielorientiert, dabei aber ergebnisoffen. Sie sind auch für Misereor immer eine Chance zu lernen.

Publikationen

Zusammenfassung der Meta-Evaluierung von durch Partnerorganisationen direkt beauftragten Evaluierungen der Jahre 2016 - 2020
Zusammenfassung der Meta-Evaluierung von durch Partnerorganisationen direkt beauftragten Evaluierungen der Jahre 2016 - 2020

Misereor hat die Qualität der 2016 bis 2020 durch Partnerorganisationen direkt beauftragten

Misereor hat die Qualität der 2016 bis 2020 durch Partnerorganisationen direkt beauftragten Evaluierungen extern überprüfen lassen.

Untersucht wurden 64 zufällig ausgesuchte Einsätze aus einer Grundgesamtheit von 360 Evaluierungen des fraglichen Zeitraums.

  • Herausgeber: Misereor
  • Erscheinungsjahr: Januar 2022
  • 5 Seiten
  • Ansprechpartner: Saidou Ouédraogo: +49 241 442 371 / Saidou.Ouedraogo@misereor.de
Synthesebericht Förderbereichsevaluierung Menschenrechte
Synthesebericht Förderbereichsevaluierung Menschenrechte

Die Evaluierung des Förderbereichs „Menschenrechte“ bei Misereor wurde zwischen Oktober 2016 und

Die Evaluierung des Förderbereichs „Menschenrechte“ bei Misereor wurde zwischen Oktober 2016 und April 2018 von einem externen Evaluierungsteam durchgeführt. Untersuchungsgegenstand waren 301 Projekte, die von 2013 bis 2015 bewilligt worden waren.

  • Herausgeber: Misereor
  • Erscheinungsjahr: März 2018
  • Seiten: 132
Evaluierung in der partnerschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit von Misereor
Evaluierung in der partnerschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit von Misereor

Misereor hat in den vergangenen Jahren seine Verfahren der Evaluierung stetig weiterentwickelt. Die

Misereor hat in den vergangenen Jahren seine Verfahren der Evaluierung stetig weiterentwickelt. Die Handreichung „Evaluierung in der partnerschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit von Misereor“ dokumentiert den gegenwärtigen Stand der Entwicklung.

  • Herausgeber: Misereor
  • Erscheinungsjahr: 2020
  • Seiten: 32
Bericht der Meta-Evaluierung der Projektevaluierungen aus den Jahren 2014-2015
Bericht der Meta-Evaluierung der Projektevaluierungen aus den Jahren 2014-2015

Misereor hat die Qualität der 2014 bis 2015 beauftragten Evaluierungen extern überprüfen lassen.

Misereor hat die Qualität der 2014 bis 2015 beauftragten Evaluierungen extern überprüfen lassen. Gegenstand waren 261 Evaluierungen.

  • Herausgeber: Misereor
  • Erscheinungsjahr: September 2016
  • 103 Seiten
Das Wirkungsverständnis von Misereor
Das Wirkungsverständnis von Misereor

Die Misereor-Grundlage für den Dialog mit den Partnern und der Fachöffentlichkeit. Das

Die Misereor-Grundlage für den Dialog mit den Partnern und der Fachöffentlichkeit. Das Positionspapier soll dazu dienen, für ein gemeinsames Verständnis zu sensibilisieren und dieses für die eigene Arbeit zu nutzen.

  • Herausgeber: Misereor
  • Erscheinungsjahr: April 2006
  • Seiten: 8
Synthesebericht der 3. Förderbereichsevaluierung „Berufliche Bildung“
Synthesebericht der 3. Förderbereichsevaluierung „Berufliche Bildung“

Seinen Förderbereich „Berufliche Bildung“ hat Misereor in den Jahren 2014 und 2015 extern evaluieren

Seinen Förderbereich „Berufliche Bildung“ hat Misereor in den Jahren 2014 und 2015 extern evaluieren lassen. Einbezogen waren 106 Projekte.

  • Herausgeber: Misereor
  • Erscheinungsjahr: 2015
  • Seiten: 159
Evaluierung des Förderbereichs Ländliche Entwicklung – Schwerpunkt Ernährungssicherheit
Evaluierung des Förderbereichs Ländliche Entwicklung – Schwerpunkt Ernährungssicherheit

Misereor hat seinen Förderbereich „Ländliche Entwicklung – Schwerpunkt Ernährungssicherheit“ in den

Misereor hat seinen Förderbereich „Ländliche Entwicklung – Schwerpunkt Ernährungssicherheit“ in den Jahren 2010 und 2011 extern evaluieren lassen. 258 Projekte waren dabei einbezogen.

  • Herausgeber: Misereor
  • Erscheinungsjahr: Dezember 2011
  • Seiten: 105

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